Alles ist gut
Eva Trobisch, Deutschland, 2018o
Wenn man die Dinge nicht zum Problem macht, hat man auch keins. Mit dieser Haltung begegnet Janne auch dem Umstand, dass der Schwager ihres neuen Chefs sie vergewaltigt hat. Sie verheimlicht den Vorfall und lässt alles erstmal seinen gewohnten Gang gehen. Doch ihr Schweigen hat Folgen, nicht nur für die Liebe zu ihrem Freund Piet.
In Eva Trobischs Film, in Locarno als bestes Erstlingswerk ausgezeichnet, ist nichts eindeutig. Niemand ist nur Opfer oder Täter. Die Regisseurin lotet die Frage nach Selbstbestimmung in einer extremen Situation aus. Dabei deutet sie das meiste nur an und hat viel Sympathien für alle ihre Figuren.
Anna Kappeler