Brute Force
Jules Dassin, USA, 1947o
Eine Gruppe von Sträflingen plant den Ausbruch aus einem Zuchthaus, in dem ein sadistischer Oberaufseher schleichend einen liberalen Direktor und einen menschenfreundlichen Gefängnisarzt entmachtet. Doch obschon die Gruppe rigoros gegen Spitzel vorgeht, unterschätzt sie die Infamie des Oberaufsehers, der auch vor psychischer und physischer Folter nicht zurückschreckt. Als der Plan in die Tat umgesetzt werden soll, sind die Erfolgsaussichten praktisch auf Null gesunken.
Eine bittere Anklage gegen unmenschlichen Strafvollzug, in welcher der Unterschied zwischen Gewalttätigkeit und Brutalität deutlich wird: Die Sträflinge, aufgefächert in unterschiedlichste Typen und allesamt hartgesottene Burschen, greifen schliesslich zu extremer Gewalt, weil sie sich einem Regime ausgesetzt sehen, dessen Brutalität ihnen keine andere Wahl lässt. So explizit sich der Naturalist Jules Dassin hier in die fatalistische Tradition des Film noir stellt, so wenig lässt er Zweifel an seiner humanistischen Einstellung.
Andeas Furler